*~*Unsere Wünsche sind die Vorboten der Fähigkeiten, die in uns liegen.*~*

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Thema: Glück?

  1. #1
    Ela
    Zuschauer

    Glück?

    Die kleine Prinzessin Aju fragte den weisen Gelehrten Ju Mi:
    ,, Wohnt das Glück der Menschen dort oben auf den leuchtenden Sternen, ehrwürdiger Vater?``-
    ,, Nein mein Kind ,`` antwortete dieser, ,,das Glück wohnt in unseren Herzen.
    Aber da verirrt sich selten jemand hin. ``
    Aus einem chinesischen Märchen.

  2. #2
    Ela
    Zuschauer
    In der Nacht, wenn von Trauer getrieben,
    Tränen fallen,
    In der Nacht wenn Wünsche vermischt mit Tränen,
    dein Herz erbeben lassen.

    Ela

  3. #3
    savy
    Zuschauer
    Hi Ela

    Das Zitat vom chinesischen Märchen ist ja echt süss...

    Lg Savy

  4. #4
    Ela
    Zuschauer
    Mag meine Seele auch im Dunkel sein, sie wird sich zum Licht erheben;
    ich habe das Licht der Sterne zu sehr geliebt, um mich vor der Nacht zu fürchten.
    Sarah Williams

  5. #5
    Ela
    Zuschauer

    Der Kranz

    Schlafend ließ ich dich zurück im Zimmer.
    Auf den Wangen deines Atems Kühle,
    Auf den Lippen deiner Küsse Feuer,
    Trat ich in die stille Sommerglut.

    Ach die Erde war ein schöner Garten,
    Rosen blühten, dunkle Tagviolen,
    Zartes Licht umfloß die Citruswolken,
    Edelsteine trieben auf dem See.

    Dir zur Freude nahm ich von den Blumen,
    Von den süßen Farbenglanz des Himmels,
    Nahm die Wasserperlen aus den Fluten,
    Flocht mir spielend einen bunten Kranz.

    Menschen gingen hin auf allen Wegen,
    Lächelten und sprachen Liebesworte,
    Suchten sich mit glühendem Begehren,
    Reichten sich den bittersüßen Trank.

    Dir zur Freude ging ich zu den Menschen,
    Warb um Lächeln, warb um Liebesworte,
    Ihre Freude, ihre süßen Tränen,
    Fügte ich in meinen bunten Kranz.

    Abends endlich fand ich mich am Teiche,
    Blickte in das stille Wasser nieder;
    Sah mein Antliz in dem reinen Spiegel,
    Sah den schönen Kranz in meiner Hand.

    Dir zur Freude hob ich ihn zum Haupte,
    Drückte träumend ihn in meine Locken,
    Neigte mich in meinem bunten Schmucke
    Und verweilte, wundersam betört...

    Weilte, bis die Schatten sich vertieften,
    Bis der Nachtwind in den Bäumen rauschte,
    Trat im Dämmern in dein stilles Zimmer,
    Und am Fenster fand ich dich allein.

    Lächelnd sprach ich von des Gartens Blüte,
    Von den Menschen, die des Weges kamen,
    Von dem Bild im reinen Wasserspiegel,
    Lächelnd fragt´ich:>>War der Tag dir lang?<<Ach>> Dir ist ein Tag vergangen,
    Doch ich war ein leben lang allein.<<

    Marie Luise Kaschnitz(1901-1974)

  6. #6
    Ela
    Zuschauer

    Zwiegespräch

    Zwiegespräch

    Du, den ich verlassen,
    Mit geheimen Zeichen
    Will ich dich erreichen.
    Dem ich Lieb gegeben,
    Alle Liebe nicht,
    Gerne wüßte ich
    Noch von deinem Leben...

    >>Du die ich verloren,
    Die um ich gewußt-
    Bitter ist die Lust,
    Die der Traum geboren.
    Was von mir dir gehört,
    Ist zerstört.
    Frage nicht wohin
    Ich gegangen bin...<<Eh>>Eh ich dich verfluche,
    Weil vergebens ich
    Zu vergessen suche-
    Alles das war,
    Deine Augen, dein Haar und den Hauch
    Deines Kusses auch
    Wisse:
    Ich liebte dich...<<

    Marie Luise Kaschnitz (1901-1974)

  7. #7
    Ela
    Zuschauer
    Das Glück ist ein Tarum in der Nacht
    und eine Illusion am Tag.
    Es ist ein Gedanke voll Hoffnung
    und ein Wunsch des Herzens,
    der nach Erfüllung verlangt.
    Doch wie oft tritt das Gegenteil der Erfüllung ein.
    Es ist ein Gesang, der an unser Ohr tönt,
    ohne das unser Herz in versteht.

    Khalil el Kathib

  8. #8
    Ela
    Zuschauer

    Sonett X

    O Schmach, das du nicht liebst,
    gesteh es ein, der du an dir nicht einmal Mitleid übst!
    Dir mögen viele ihre Liebe weihn,
    Doch sonnenklar ist, das du keinen liebst.
    Denn mörderische Feindschaft seh´ ich walten
    in deiner Brust, die gegen dich sich kehrt,
    Das schöne Haus bedroht, das zu erhalten
    Wohl wäre deiner höchsten Wünsche wert.
    Oh, ändre dich, so ändr`ich meinen Sinn!
    Soll Haß den besser als die Liebe wohnen ?
    Sei gnädig, um dich wenigstens zu schonen !
    Dir schaff ein anders selbst zuliebe mir,
    daß die Schönheit dauernd lebt in ihm und dir.

    William Shakespeare

  9. #9
    Ela
    Zuschauer

    Spiel der Wünsche

    Spiel der Wünsche

    Uns haben Garten gehört,
    Die wir gesehen,
    Wir haben Häuser gebaut im Vorrübergehen.
    Wie von Schiffes Bug
    Haben wir geschaut
    Auf der Flüsse Lauf,
    Auf der Berge Zug,
    Haben wir eigens Land
    Wie im Traum erkanntUns gehört kein Baum,
    Uns gehört kein Stein,
    Sag mir, das du liebst
    Frei zu sein...
    Wir wollten wohnen
    Zwischen Wein und Zitronen,
    Es stand unser Haus am Wiesenland
    Im Lichten Schatten unter Apfelzweigen,
    Uns gefiel
    Der Gedanken Spiel,
    Nichts ist uns zu eigen.
    Ist die Zeit
    Dir zu Lang?
    Unser Spiel wird nicht Wirklichkeit.
    Ist es dir schon leid?
    Was du nicht vermißt,
    Vermiß ich nicht,
    Wenn du nicht müde bist,
    Ermüd ich nicht,-
    Wie von Schiffes Bug will ich wieder sehen
    Auf der Berge Zug,
    Gerne weitergehen.
    Uns gehört kein Baum,
    Uns gehört kein Stein.
    Sag, daß dir nur gilt,
    Mit mir vereint zu sein.

    Marie Luise Kaschnitz (1901-1974)

  10. #10
    Ela
    Zuschauer

    Dein Schweigen

    Dein Schweigen

    Du entfernst dich so schnell
    Längst vorüber den Säulen des Herakels
    Auf dem Rücken von niemals
    Geloteten Meeren
    Unter Bahnen von niemals
    Berechneten Sternen
    Treibst du mit offenen Augen.

    Dein Schweigen
    Meine Stimme
    Dein Ruhen
    Mein Gehen
    Dein Allesvorüber
    Mein Immernochda.

    Marie Luise Kaschnitz (1901-1974)

  11. #11
    Ela
    Zuschauer

    Am Srande

    Am Srande

    Heute sah ich wieder dich am Srand
    Schaum der Wellen dir zu Füßen trieb
    Mit dem Finger grubst du in den Sand Zeichen ein, von denen keines blieb.

    Ganz versunken warst du in dein Spiel
    Mit der ewigen Vergänglichkeit
    Welle kam und Stern und Kreis zerfiel
    Welle ging und du warst neu bereit.

    Lachend hast du dich mir zugewandt
    Ahntest nicht den Schmerz, den ich erfuhr
    Denn die schönste Welle zog zum Srand
    Und sie löschte deiner Füße Spur.

    Marie Luise Kaschnitz ( 1901-1974)

  12. #12
    Ela
    Zuschauer

    Nausikaa

    Nausikaa

    Komm wider ans Land
    Tangüberzogener
    Muschelbestückter
    Triefender Fremdling
    Du noch immer der alte
    voll von Männergeschichten
    Fragwürdigen Abenteuern
    Lieg mir im grasgrünen Bett
    Berühre mit salzigen Fingern
    Mein Veilchenauge
    Meine Goldregenlocken
    Fahr weiter nach Ithaka
    In dein Alter in deinen Tod
    Sag nur noch eins eh du gehst.

    Marie Luise Kaschnitz ( 1901-1974)

  13. #13
    Ela
    Zuschauer

    Maß an Liebe

    Maß an Liebe

    Wie Du mir nötig bist? Wie Trank und Speise
    Dem Hungernden, dem Frierenden das Kleid,
    Wie Schlaf dem Müden,Glanz der Meeresreise
    Dem Eingeschloßenen, der nach Freiheit schreit.

    So lieb ich Dich. Wie dieser Erde Gaben
    Salz, Brot und Wein und Licht und Windeswehen,
    Die, ob wir sie bitter nötig haben,
    Sich doch nicht allezeit von selbst verstehen.

    Und tiefer noch. Denn auch die ungewissen
    Und fernen Mächte, die man Gott genannt,
    Sie drangen mir zu Herzen mit den Küssen,

    Den Worten Deines Mundes und die Blüte
    Irdischer Liebe nahm ich mir zum Pfand
    Füe eine Welt des Geistes und der Güte.

  14. #14
    Ela
    Zuschauer
    Marie Luise Kaschnitz ( 1901-1974)

  15. #15
    Ela
    Zuschauer

    Wo

    Wo

    Wo. Bei den winzigen Schneckenhäusern
    Im knöchernen Distelzweig
    Der sizilischen Hügel
    Oder im Dunststreif
    Künstlich fontänengleich
    In den Äther geführt
    Von der rasenden Staffel.
    Im Hochmoor
    Im wachsernen Wollblumenhaut
    An dem ich vorüber gehe
    Weinend nichtsahnend.
    Im Lichtfleck
    Der hinstreift nachts
    An der Wand meines Zimmers.
    Im Libellenflügel der surrt
    In der Glocke die hämmert.
    Du
    Überall nirgends

    Marie Luise Kaschnitz (1901-1974)

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