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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Borderline



Nüdelchen
07.01.2008, 17:47
Hallöchen ihr alle!
falls jemand Lust hat, sich mit mir über Borderline zu unterhalten, dann würd ich mich freuen, wenn ihr mir was schreibt. Ich hab jetzt seit 2002 mit dem mist uz kämpfen, 20 Monate klapse hinter mir, wohn inner wg und im moment bin ich total down...Ich spiel oft mit dem gedanken, mir das leben zu nehmen,aber ich hab den mumm nicht dazu. :cry: Naja, meldet euch mal

Liloo
07.01.2008, 17:54
Hey Nüdelchen......

klar hab ich lust!!!

freu mich auf Dich.....wie machen wirs denn?

glg Liloo

Mrs.Brightside
07.01.2008, 17:56
hey,

kann es sein das du hier den begriff borderline und selbstverletzendes verhalten vertauschst?
denn mit 11/12 bekommt man so eine diagnose nicht gestellt!?

gibt es denn einen grund warum du momentan so down bist?

hier findest du sicher jemanden mit dem du dich austauschen kannst :)

lg sarah

Carnby
07.01.2008, 20:55
Wenn sie sagt, sie hat "mit dem Mist seit 2002 ZU KÄMPFEN"
heisst das ja nicht, dass sie damals schon die Diagnose hatte.

Ausserdem ist es doch letztendlich egal wie wirs nennen,
das Problem bleibt ein Problem.

Mrs.Brightside
07.01.2008, 21:24
deswegen hatte ich es ja auch als frage formuliert und nicht als aussage ;-)

Carnby
07.01.2008, 21:40
Überzeugt!
Sorry.
Dann schliess ich mich der Frage an.

Nüdelchen
09.01.2008, 12:17
HeyHo!
Nee, damals war diagnose magersucht. Ich hatte mit 1,56m nur noch 32kg... das ging so 3 jahre, dann kam der rest dazu. Meine therapeutin in der wg hat dann die neue diagnose gestellt.Ich nehm auch fluctin und bei bedarf tavor, wenn ich mal wieder ne panikattacke hab. Demnächst geh ich nojhcmal inne klapse nach marsberg... wer weiß, kann ja sein, dass das dann besser wird. Zur Zeit krieg ich wahnsinnig viel unterstützung von meinem freund, der einzige, der das die ganzen jahre über mitgemacht hat....Tut echt gut, zu wissen, dass da wer ist, auf den ich zählen kann

Masoeurdame
12.01.2008, 07:07
Hallo Nüdelchen!
Erstmal ein herzliches Willkommen von mir!
Wie sieht es denn mit der Unterstützung deiner Familie aus?
Lg

16.01.2008, 22:03
Hey..also ich habe mich lange selber belogen und eingeredet ich habe kein problem...fragt mich nicht weshalb aber nun weiß ich ich bin nicht normal....ich suche dringend den kontakt zu gleichgesinnten....

Seit gut 4 Jahren habe ich mit vielen Dingen zu kämpfen..Magersucht, Bulemie, Sekbsthass, Suizid und eben verletzungen...
Das Ding ist, es hilft mir ja für den Moment aber danach??!! Ich kann nicht mehr weiter...und die steigerung von den verletzungen ist der gedanke an den tod.....

Hoffe ich finde hier leute zum reden...

Lg Jenny



ps: ich bin keine 38..weiß nicht wieso das da steht...

majalove
16.01.2008, 22:27
hallo ihr lieben...
das thema interessiert mich auch sehr...
ich habe zwar keine diagnose auf borderline, da ich bisher zu feige war mir einen therapeuten zu suchen...bin aber nun auf dem besten wege mich zu trauen hilfe anzunehmen, da ich weiß, das es nicht anders gehen wird...

ich poste mal folgende symptome die ich bei mir erkannt habe und durch informationssuche zusammengetragen hab...
viell erkennt sich ja noch jemand wieder und es erleichtert unseren austausch untereinander...

Denkmuster

BPS-Betroffene weisen charakteristische dichotome Denkmuster auf, die auch als „Schwarz-Weiß-Denken“ bezeichnet werden. Analog bestehen Muster von wechselnder Idealisierung und Entwertung bestimmter Mitmenschen. Es gelingt selten, von emotional bedeutsamen Menschen eine konstante Vorstellung zu behalten.
Das Selbstbild wechselt zwischen Minderwertigkeit und Omnipotenz-Phantasien (respektive Größenwahn). Des Weiteren aktivieren Betroffene zu einem gewissen Maß gleichzeitige widersprüchliche Grundannahmen.
Alle diese Denkmuster werden mit zwei Dingen charakterisiert: Erstens als „spaltende Denkvorgänge“, zweitens als „primitive“ (resp. „primärprozesshafte“) Denkvorgänge. Beide Muster werden mit der projektiven Identifikation assoziiert, die bei Borderline-Patienten sehr ausgeprägt ist.
Die projektive Identifikation ist ein Abwehrmechanismus, bei dem Teile des Selbst abgespalten und auf eine andere Person projiziert werden. Diese wird dann unbewusst als Teil des eigenen Selbst empfunden. Dadurch werden eigene Inhalte (Werte, Gedanken, Gefühle) als die der anderen Person wahrgenommen.
Die typischen Denkweisen bestehen speziell in bestimmten Situationen und in Verbindung mit bestimmten Objekten, z. B. wenn der Betroffene stark emotionalisiert ist und bei für ihn bedeutsamen Dingen. Daneben sind Borderline-Persönlichkeiten auch in der Lage, ganz normal wie jeder andere Mensch zu denken.

Psychotische Symptome
Als typisches psychotisches Symptom bei Borderlinern findet sich Magisches Denken, was besonders bei schweren Fällen häufig ist. Es ist aber äußerst umstritten, ob man das als echte psychotische Gedanken werten darf. Des Weiteren können kurzzeitige paranoide Vorstellungen und Halluzinationen auftreten.

Sozialverhalten

Allgemein
Im Umgang mit anderen Menschen fällt es Betroffenen schwer, Nähe und Distanz zu regeln. Dabei spielen die kontrastierenden Ängste vor Nähe und Ängste vor dem Alleinsein eine entscheidende Rolle (siehe dazu im Abschnitt “spezifische Ängste“ ). Es kommt vor, dass Betroffene andere kränken, auch unbewusst. Das kann eine Form von Autoaggression darstellen, oder es kann durch Angst vor Nähe ausgelöst werden

Bei Konversationen untersuchen Betroffene die Äußerungen und Kommunikationssignale (Gestik, Mimik, Sprechweise) sehr intensiv auf bestimmte Merkmale. Das kann aus Misstrauen (resp. Angst) geschehen, oder wegen möglicher Kränkungen (resp. brüchiges Selbstbild).

Bindungstypen
Menschen vom unsicher-ambivalenten Bindungstyp neigen dazu, sich innerlich an Bindungspersonen zu klammern. Gleichzeitig sind sie aber wütend und ärgerlich auf sie. Auf der einen Seite stehen zunächst große Beziehungssehnsucht und Verschmelzungswünsche. Zum anderen kommen dann in der Realität Gefühle von Einengung und Zwang hinzu.
Dieser Bindungstyp entwickelt sich aus unsicherer Bindung zu frühkindlichen Bezugspersonen und aus deren unvorhersehbaren Verhaltensweisen. Das unvorhersehbare Verhalten überträgt sich dabei und es kennzeichnet später die
Beziehungsmuster.

Impulskontrolle
Die geringe Impulskontrolle führt zu einem Muster intensiver Verhaltensstörungen. Dieses Verhalten ist in erster Linie selbstschädigend, es kann aber auch fremdschädigend sein. Die Betroffenen versuchen charakteristischer Weise ihre Impulse zu unterdrücken, das unterscheidet sie von antisozialen Persönlichkeiten. Trotzdem wirken sich die Impulse auf Denken und Sozialverhalten aus

Emotionalität

Affektive Instabilität
Betroffene leben in einer extremen und auch labilen Gefühlswelt. Äußern kann sich das in kurzwelligen Stimmungsschwankungen und in tiefen emotionalen Krisen. Die Reizschwelle liegt niedrig. Bereits kleine Ereignisse können starke Gefühlsimpulse auslösen und bestimmte Reize können nur schwer verarbeitet werden. So kann es leicht vorkommen, dass sich negative Erfahrungen wie z. B. Kränkungen oder Blamagen emotional und gedanklich festfressen. Sie tauchen als Flashbacks wieder auf und wandeln sich erst lange Zeit später zu normalen Erinnerungen.

Unabhängig von solchen Empfindlichkeiten erleben Betroffene äußerst quälende und diffuse Spannungszustände, wobei sie unterschiedliche Emotionen nicht differenziert wahrnehmen. Zu anderen Zeitpunkten werden solche diffusen Spannungen durch Gefühle von innerer Leere kontrastiert.

Durch die krasse Gefühlswelt ergeben sich hartnäckige Schlafstörungen. Nicht jeder Betroffene hat diese Probleme permanent und gleich stark, aber jeder hat früher oder später damit zu kämpfen.

Spezifische Ängste der BPS

Angst vor dem Alleinsein
Die Angst vor dem Alleinsein dreht sich um Beziehungsverlust. Sie beinhaltet zwei Komponenten: Angst vor Verlust eines sozialen Objekts und Angst vor Verlust der Liebe des Objekts. Diese Ängste ergeben sich aus Wünschen nach übergroßer Nähe in sozialen Beziehungen; so genannten Verschmelzungswünschen. Zudem setzen Betroffene unbewusst Alleinsein gleich mit Verlassen sein.

Angst vor Selbstverlust
Die Angst vor Selbstverlust ist wegen des missverständlichen Begriffes nicht mit Todesangst zu verwechseln. Bei dieser Angst befürchten Borderliner, ihre eigene Persönlichkeit, ihre Identität und im weiteren Sinne sich selbst zu verlieren.

Angst vor struktureller Regression
Angst vor struktureller Regression ist eine bewusste oder unbewusste Angst davor, den erreichten Ich-Status wieder zu verlieren, zum Beispiel davor dass der Stand der eigenen Leistungen und/oder die Leistungsfähigkeit nicht gehalten werden kann. Hier besteht ein Zusammenhang damit, dass BPS-Betroffene partiell enorm leistungsfähige Menschen sind, aber trotzdem schwere Belastungen haben. Dadurch sind sie häufig mit Scheitern konfrontiert, sowohl beruflich wie auch im Privatleben. Diese Angstform wird als Folge der „spezifischen Ich-Schwäche“ (bzw. der „Brüchigkeit des Ich“) gesehen.

Selbstverletzendes Verhalten

Selbstverletzendes Verhalten (SVV) bei der BPS ist zunächst von Suizidalität abzugrenzen, weil SVV nicht mit Selbstmordabsicht betrieben wird. Es gibt verschiedene Arten von selbstverletzendem Verhalten im engeren Sinne, wie körperliche Selbstverletzungen durch Ritzen, Blutabnehmen, Quetschen, Brennen (Feuerzeug) und andere Methoden. Außerdem gibt es indirektere Formen wie Substanzmissbrauch, SVV durch Essstörungen und allgemein durch exzessive Verhaltensweisen. Selbstverletzendes Verhalten im weiteren Sinne kann durch bewusste oder unbewusste Handlungen erfolgen, die den Betroffenen gefährden, in eine schlechtere Lage bringen oder ihm Ärger einbringen.

Die verschiedenen Formen von SVV resultieren immer aus bestimmten Gründen. Zum Beispiel dient Hochrisikoverhalten dazu, Ohnmachtsgefühle zu stabilisieren (Bohus 2005). Gründe für körperliche Selbstverletzungen können sein (nach Sachsse 2001):
· Um innere Spannungen zu lösen
· Als Selbstbestrafung gegen Schuldgefühle
· Zur Reorientierung bei schweren dissoziativen Zuständen
· Um sich wieder zu spüren (Betroffene verlieren manchmal ein normales Körpergefühl)
· Um sich Kicks zu verschaffen (SVV kann euphorisieren, weil dadurch Serotonin ausgeschüttet wird, an dem es Betroffenen zumindest zeitweise mangelt)

Sonstige

Borderline-Patienten haben in der Regel verschiedene seelisch bedingte körperliche Beschwerden, die ganz unterschiedlich schwer sein können. Typisch sind Kopfschmerzen, Magenempfindlichkeit und neuronale Überlastungen, daneben gibt es zahlreiche weitere mögliche Körpersymptome.
21 bis 67 % der Betroffenen betreiben Substanzmissbrauch und/oder leiden an Suchterkrankungen. Bei etwa 14 % bestehen Essstörungen (Bohus, Unckel 2005), dabei in den meisten Fällen Bulimie und eher seltener Anorexie. Mit bipolaren Störungen gibt es keine auffällige Korrelation.

Borderline- Störungen
Etwa 1,5 Prozent der Bevölkerung haben eine Borderline-Persönlichkeitsstörung. Meistens sind Frauen erkrankt. Die Patienten sind sehr feinfühlig, vermehrt reizbar, aggressiv, häufig depressiv, impulsiv und geraten oft in emotionale Krisen.