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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : dringend Rat gebraucht



unbeind....
10.12.2016, 21:36
Hallo,

ich bräuchte bitte mal euren Rat... bin sehr verunsichert!

Kurz zu mir: Ich bin 23, weiblich , vor einigen Jahren SVV, seit ca. 11 Jahren immer wieder mal starke Probleme mit Magersucht, derzeit normales Gewicht

Mir war lange Zeit vieles unklar bzw. ich habe es einfach anders aufgefasst.
Es tut mir leid, wenn meine Worte etwas wirr sind, ich bin gerade sehr durcheinander.

Ich weiß nicht wo ich anfangen soll, jedenfalls hatte ich ein interessantes Gespräch mit einem Freund. Und wir haben auch recht offen über Sex gesprochen. Ich hoffe es ist okay das ich das hier so offen schreibe...
Jedenfalls kamen wir irgendwie auf das Thema Camsex zu sprechen. Und nach langem hin und her erzählte ich ihm dann von meinen "Erfahrungen" damit. Dabei wurde mir vieles irgendwie bewusst, bzw. er hat es in einen anderen Winkel gerückt.

Zur Sache: Ich habe mit ca. 13 oder so, für längeren Zeitraum ... sch.... ey das zu schreiben ist schwer... mich intim für Männer vor der Cam gezeigt. Ich mach mal die Kurzfassung: Ich war nie geil dabei, geschweige denn feucht. Bin nicht gekommen und es hat mir auch keinen Spaß gemacht. Ich habe es wohl eher nur gemacht um mich selbst zu erniedrigen/ reduzieren. Mein Körper war mir nichts wert und es war mir total egal, sollten halt andere ihren Spaß damit haben.
Ich habe mir Dinge eingeführt, auf Anweisung, obwohl es sauweh tat und sich nicht gut anfühlte. Ich habe mich danach immer echt mies und eklig gefühlt. Es war nie ein gutes Gefühl...

Das klingt so irre, sorry...

Irgendwie habe ich jetzt im nachhinein das Gefühl mich quasi selbst unter Anleitung immer und immer wieder missbraucht zu haben. Gibt es das? oder keine Ahnung....
Ich mein eigentlich hätte ich das ja nicht tun müssen, es hat mich ja keiner "gezwungen"...
ich weiß grad gar nichts mehr...

Ich weiß nicht ob "real" was war, irgendwie ist da ein gefühl, ich kann mich an nichts erinnern. Ich gehe also mal davon aus, das ich keinen Missbrauch oder ähnliches erlebt habe.

Es tut mir leid, das ich so wirr schreibe. Ich bin total verunsichert....

Angelina
11.12.2016, 19:08
Hallo Du da :AKT035:

Keine Sorge, dass was Du geschrieben hast, ist a. nicht verwirrend oder gar verrückt. :jan08-0181:

Eine Eßstörungen, oder auch SVV sind ja lediglich die Eisspitze eines Eisberges. :-)Angelfly
Um sowas zu machen, braucht es schon derbe Vorfälle. ;-)
Keiner würde Magersüchtig werden, nur weil er mal gerne was abnehmen wollte. ;-) :jan08-0068:
Und keiner macht SVV, weil es halt cool sein könnte. :-))Denk :jan08-0068:

Darf ich mal fragen, ob Du mal Therapien gemacht hast, und wenn ja was für welche? :-))Denk


Zur Sache: Ich habe mit ca. 13 oder so, für längeren Zeitraum ... sch.... ey das zu schreiben ist schwer... mich intim für Männer vor der Cam gezeigt. Ich mach mal die Kurzfassung: Ich war nie geil dabei, geschweige denn feucht. Bin nicht gekommen und es hat mir auch keinen Spaß gemacht. Ich habe es wohl eher nur gemacht um mich selbst zu erniedrigen/ reduzieren. Mein Körper war mir nichts wert und es war mir total egal, sollten halt andere ihren Spaß damit haben.
Ich habe mir Dinge eingeführt, auf Anweisung, obwohl es sauweh tat und sich nicht gut anfühlte. Ich habe mich danach immer echt mies und eklig gefühlt. Es war nie ein gutes Gefühl...

Das tut mir echt leid zu lesen. :? :jan08-0181:
Aber ich denke, damit bist Du weiß Gott echt nicht alleine. :jan08-0181: :-)knuddell

Ja es hat was selbst schädigendes, das auf jeden Fall. :-))Denk :jan08-0181:

Aber vielleicht hast Du es auch gemacht, weil Du vielleicht gesehen wurdest, zumindestens ein Teil in Dir? :-))Denk
Das ist jetzt nur so eine Vermutung von mir....:-))Denk :-)Angelfly
Ich weiß ja nicht, wie Dein Verhältnis zu Deinen Eltern damals so war, aber gerade in der Pupertät, sehnt man sich ja doch noch nach einer gewissen Nähe. :-))Denk :AKT089:
Nein damit meinte ich jetzt keinen Sex.....:jan08-0068: ;-)


Irgendwie habe ich jetzt im nachhinein das Gefühl mich quasi selbst unter Anleitung immer und immer wieder missbraucht zu haben. Gibt es das? oder keine Ahnung....
Ich mein eigentlich hätte ich das ja nicht tun müssen, es hat mich ja keiner "gezwungen"...
ich weiß grad gar nichts mehr...

Natürlich gibt es sowas. :jan08-0181:
Wie siehst Du ansonsten Deine Magersucht oder Dein SVV an? :-))Denk
Da hast Du doch nichts anderes gemacht, unterm Strich gesehen. :? :jan08-0181:


Ich weiß nicht ob "real" was war, irgendwie ist da ein gefühl, ich kann mich an nichts erinnern. Ich gehe also mal davon aus, das ich keinen Missbrauch oder ähnliches erlebt habe.

Du wenn Du wirklich unter Missbrauch leiden solltest, dann ist es doch nur mehr als Normal, dass Deine Psyche Dir das Ganze gerade nur so häppchenweise serviert. ;-) :smii263: :jan08-0181:
Deine Psyche hat verdrängt, weil sie halt nicht klar kam damit. :? Damals.....
Heute bist Du erwachsen und wärst deutlich mehr in der Lage, über das erlebte zu berichten und vor allem zu bearbeiten. :smii263:

Ich dachte auch immer, hey hey erinnere dich endlich :-)Wut, dann wird alles gut. :j08-040:
Aber so läuft dieses Spiel dann leider doch nicht ab. :jan08-0181:

unbeind....
11.12.2016, 22:31
Danke für deine Antwort!

Ich wurde natürlich immer wieder mal zu Psychologen von meinen Eltern geschleppt, hat nur nie was gebracht. Ich bin immer nur sehr stumm da gesessen oder aber einfach aufgestanden und gegangen.

Aber ich würde momentan sehr gerne eine Therapie beginnen, hätte auch einen Psychiater (ob ich da richtig bin?) gefunden, welcher mir total zusagt (war vor zwei Jahren schon mal dort für ein Erstgespräch). Das einzige was mich derzeit noch daran hindert, ist das ich nicht weiß wie es beruflich weiter geht, also auch mit Versicherung etc. Und die Angst vorm Reden, hock' wahrscheinlich nur wieder still rum (sprechen ist absolut nicht meine Stärke, telefoniere ja nicht mal mit Familienmitgliedern)...

Ja das mit der 'Nähe' hat sicherlich auch eine Rolle gespielt, zumal war ich einfach sehr jung und naiv. Ich wusste nicht genau was ich da tat, bzw. bin ich dann quasi da so rein gewachsen, das es normal ist derartig offen mit solchen Dingen umzugehen. Erst bei dem Gespräch, wurde mir jetzt aus heutiger Sicht klar, das ich damals noch ziemlich Kind war und es sicher nicht die "Norm" ist sich in diesem Alter für wesentlich ältere Männer auszuziehen und mehr.
Es war definitiv selbstschädigendes Verhalten, wie auch SVV und ES. Das steht außer Diskussion, nur stell ich mir die Frage jetzt, ob ich (ich weiß nicht wie ich es anders ausdrücken soll) mich damit nicht vielleicht selbst "noch weiter traumatisiert" habe. Bezüglich Nähe und Sexualität zulassen und so...


Habe grad richtig hart dran zu knabbern, das ich besagtem Freund heute erzählt habe, dass ich wieder heftigen SVV-Druck habe (seit ca. 7 oder 8 Jahren "clean"). Er macht sich jetzt voll Sorgen, das wollte ich nicht. Es tut mir so leid aber ich wollte ihm auch nichts verheimlichen. Oh Man, ich glaub es war so ein großer Fehler, ich möchte nicht das er sich jetzt irgendwie verantwortlich fühlt auf mich aufzupassen oder so. Ich wollte das unser Kontakt "ebenbürtig" bleibt, er nicht quasi die "Erwachsenenrolle" übernimmt...
Tut mir leid, das ist jetzt etwas vom Thema, aber es belastet mich gerade (vorher hat mich das verschweigen belastet, jetzt das ich das Gefühl habe ihn mit meinen Problemen unnötig zu belasten)...

nochmal vielen Dank und sorry für meine Verwirrtheit...

Angelina
12.12.2016, 18:48
Hallo Du da :AKT035:



Ich wurde natürlich immer wieder mal zu Psychologen von meinen Eltern geschleppt, hat nur nie was gebracht. Ich bin immer nur sehr stumm da gesessen oder aber einfach aufgestanden und gegangen.

Oje das klingt ja nicht gerade gut. :? :jan08-0181:
Darf ich mal fragen, wie Du somit aus Deiner Magersucht und dem SVV los gekommen bist? :-))Denk


Aber ich würde momentan sehr gerne eine Therapie beginnen, hätte auch einen Psychiater (ob ich da richtig bin?) gefunden, welcher mir total zusagt (war vor zwei Jahren schon mal dort für ein Erstgespräch). Das einzige was mich derzeit noch daran hindert, ist das ich nicht weiß wie es beruflich weiter geht, also auch mit Versicherung etc. Und die Angst vorm Reden, hock' wahrscheinlich nur wieder still rum (sprechen ist absolut nicht meine Stärke, telefoniere ja nicht mal mit Familienmitgliedern)...

Also ich würde Dir eine Gesprächstherapie empfehlen, bei einem guten Psychologen. :-))Denk :smii263:
Psychiater sind in aller Regel meistens nur für Medikamente verantwortlich. :-)Angelfly

Wenn Du Hilfe benötigst zwecks guten Adressen, kann ich Dir gerne weiter helfen. ;-)

Bist Du denn z.Zt. nicht gesetzlich oder Privat versichert? :-))Denk
Falls doch, dann zahlt das Deine KK auch. :smii263:


Das steht außer Diskussion, nur stell ich mir die Frage jetzt, ob ich (ich weiß nicht wie ich es anders ausdrücken soll) mich damit nicht vielleicht selbst "noch weiter traumatisiert" habe. Bezüglich Nähe und Sexualität zulassen und so...

Oh da gebe ich Dir Recht, Du hast Dich mit Sicherheit damit weiter traumatisiert. :? :jan08-0181:


Habe grad richtig hart dran zu knabbern, das ich besagtem Freund heute erzählt habe, dass ich wieder heftigen SVV-Druck habe (seit ca. 7 oder 8 Jahren "clean"). Er macht sich jetzt voll Sorgen, das wollte ich nicht. Es tut mir so leid aber ich wollte ihm auch nichts verheimlichen. Oh Man, ich glaub es war so ein großer Fehler, ich möchte nicht das er sich jetzt irgendwie verantwortlich fühlt auf mich aufzupassen oder so. Ich wollte das unser Kontakt "ebenbürtig" bleibt, er nicht quasi die "Erwachsenenrolle" übernimmt...
Tut mir leid, das ist jetzt etwas vom Thema, aber es belastet mich gerade (vorher hat mich das verschweigen belastet, jetzt das ich das Gefühl habe ihn mit meinen Problemen unnötig zu belasten)...

nochmal vielen Dank und sorry für meine Verwirrtheit...

Versuche mit ihm noch mal zu reden, und erkläre ihm Deine jetzige Sichtweise. :-))Denk :smii263:
Versucht auch dann erstmal das Thema Sexualität etwas mehr aussen vor zu lassen, bis Du in einem sicheren therapeutischen Rahmen eingebunden bist. :-))Denk :smii263:

Das ist mein Rat an Dich gerade. :-)flowerred

unbeind....
12.12.2016, 23:26
Hi :-)

Vielen Dank das du dir immer wieder die Mühe machst, eine derartige liebe Antwort zu verfassen ;-)

Ich war nie wegen meinen Essproblemen oder dem SVV bei einem Psychologen. Anderes Thema, schwer zu erklären, kurz angerissen: Ich bin nur sehr ungern zur Schule gegangen bzw. auch immer wieder abgehauen, weil ich die Situation nicht ertragen konnte. Ich kann nicht definieren warum es für mich damals derartig schlimm war. Zog sich die ganzen Jahre wie ein roter Faden durch meine Schullaufbahn, bis ich dann mit ca. 11/12 Jahren (in der Zeit fingen dann auch diese Probleme an) die Schule entgültig abgebrochen habe und somit derzeit auch keinen Abschluss besitze. Wie schon geschrieben, anderes Thema, wo ich auch echt keine Ahnung bzw. keinen Bezug dazu habe. Vieles weiß ich auch nur vom Erzählen her, so Dinge wie, das ich scheinbar durchs ganze Schulgebäude geflüchtet bin, eine komplette Klasse hinter mir her :-D Ein scheinbar recht komplexes Thema...

Das SVV scheine ich recht erfolgreich auf das Essen bzw. das Nicht-Essen verlagert zu haben. Mit dem Essen ist es phasenweise, mal besser mal schlechter. Ich war zum Glück nie wirklich schlimm im UG (als die ES begann war ich Übergewichtig, was mir wohl jetzt im nachhinein sehr nützlich war) und war somit nie im gefährlichem "Bereich".
Ich hatte auch die letzten Jahre eine gute Freundin, welche mir immer zur Seite stand und wodurch es mir relativ gut immer ging. Umso besser es mir ging, umso einfacher war es auch das alles irgendwie zur Seite zu drängen. Es war noch nicht normal, aber kontrolliert und mit Lebensqualität.


Grad die letzten paar Wochen (liegt vllt. auch an Jahreszeit / Weihnachten) hatte ich einfach übertrieben Lust meinen Körper "gegen die Wand " zu fahren. Ich bin also ansich schon so "normal" wieder, dass ich grundsätzlich ganz genau weiß, das es falsch ist. Und ich weiß auch bzw. irgendwie steht es für mich außer Frage, das so wie es momentan wieder läuft, zeitlich begrenzt ist. Ich möchte mir quasi nur ein Ventil für die schwierige Zeit (meine Familie zerbrach genau an Weihnachten vor ca. 5 Jahren und dennoch kommen alle immer zu dieser Zeit wieder zusammen, was klarerweise Streit bedeutet) bieten, um "schlimmeres" zu verhindern.
Auch hat mein Körper vor einigen Monaten, wieder normale "weibliche Aktivitäten" gestartet (Periode). Was mich zusätzlich, auch wenn ich mich eigentlich darüber freuen sollte, weil es meinem Körper nun scheinbar wieder gut genug dazu geht, sehr aus der Bahn geworfen hat.

Ich bin, wie erwähnt derzeit absolut normalgewichtig, dass es sicher nicht zu krass ist, jetzt wieder mal etwas zu fasten. Obwohl ich mir ja nicht mal sicher bin, ob es noch so ganz Magersucht ist. Denn immerhin esse ich derzeit zwar nur 1 - 2 mal die Woche (eine Mahlzeit/Tag) und ansonsten kein Essen, kein Trinken, dafür aber wenn ich esse, wirklich normale Portionen und auch alle Lebensmittel (also nicht light oder so). Ich hab zwar oft ein schlechtes Gewissen, aber ich weiß ja, dass es ganz ohne Essen nicht geht und 2x /Woche eigentlich echt "okay" ist.
(sorry bin grad total abgeschweift...)


Ja ich glaube auch, dass mir der Psychiater /FA für psychosomatische Medizin nicht wirklich weiter helfen kann. Dennoch wird er meine erste Adresse sein, da ich mich dort recht gut aufgehoben fühle und sie mir sicher auch weiter helfen können bzgl. Adressen/ geeignete Therapieformen etc.
Ja ich bin versichert, nur steht es derzeit etwas in den Sternen wie es mit meiner Arbeit weiter geht, was mich etwas hemmt.


Habe übrigens mit meinem Bekannten nochmal gesprochen und das Thema soweit bereinigt, dass ich denke wir können beide so recht gut leben :-)
Es ist ja auch total lieb von ihm, es mir anzubieten jederzeit mit ihm über alles zu sprechen und hat mir gerade die letzten Wochen auch oft die Augen geöffnet. Dennoch denke ich auch, dass es vielleicht einfach zu komplexe Themen sind für einen Außenstehenden.

Ich weiß nicht ob mich eine Therapie "einrahmen" würde, meine Angst ist eher dass diese mich komplett "aus dem Rahmen fallen" lässt. Sprich alles wieder total akut wird und ich mein Leben gar nicht mehr auf die Reihe bekomme. Ich kann mir derzeit nicht erlauben, nicht "einsatzfähig" zu sein.

Ist es legitim zu einem Psychologengespräch seinen Laptop mit zu bringen um gegebenfalls auf die schriftliche Kommunikation auszuweichen? Würde wie gesagt, diesen Schritt sehr gerne wagen, jedoch sehe ich kaum Sinn darin, wenn ich dann wieder komplett verstumme. Vielleicht würde das anfangs etwas eine Notüberbrückung darstellen.

vielen dank nochmal :-)