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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Angst dass mir jemand zu nahe kommt



Chrissl
07.07.2008, 15:44
Das Problem ist folgendes. Ich brauche eigentlich dringend einen Hausarzt der mich betreut, weil mein Gewicht im Moment wegen meiner Magersucht wieder sehr niedrig ist und sooo. Ich war jetzt schon bei drei Ärzten und hab mich vorgestellt, aber meistens hab ich das Gespräch immer schon nach der Hälfte abgebrochen, weil mir diese Ärzte irgendwie alle zu nahe gekommen sind. Die fragen dann immer so Sachen wieso ich dass denn mache und wie denn meine familiäre Situation ist und dann krieg ich immer Panik, ich hab immer Angst dass sie einfach zu tief in mich rein gucken wollen, es geht sie doch ga nichts an wie bei mir zu Haus die Situation ist, die sollen mich doch nur untersuchen und feststellen ob mit meinem Körper alles okay ist. Und ich weiß jetzt nicht ob ich es nochmal wagen soll zu einem anderen Arzt zu gehen, wahrscheinlich wird der doch auch wieder alles über mich wissen wollen, aber es geht ihn doch nichts an!!! Und ich frag mich jetzt auch wieso ich überhaupt solche Angst hab Leute an mich ranzulassen, is doch eigentlich auch ganz natürlich dass Ärzte eine gewisse persönliche Beziehung zu ihren Patienten aufbauen wollen, oder?

NovySkorp
07.07.2008, 16:05
Huhu Chrissl,

erst mal knuddel ich dich ganz lieb wenn ich darf :-)knuddell

so und wenn du beim Arzt bist und er dich etwas fragt was du nicht beantworten möchtest, dann sag es ihm - er kann dir keine Frage aufzwingen und vorallem keine Antwort verlangen. Was du wann und wie zu wem sagst ist immer Deine Entscheidung.
Aber es ist auch richtig das Ärzte immer eine gewisse Grundbasis brauchen um überhaupt zuverstehen warum das denn jetzt so ist und dafür müssen sie wissen wie es im Umfeld des Patienten ist. Aber du musst garnichts beantworten was du nicht beantworten möchtest.
*noch mal lieb knuddel wenn ich darf*

Versuch es beim nächsten Arzt mal ihm zu sagen das du noch nicht bereit bist darüber zu reden, das du angst hast das man zu nah an dich ran kommt. Die richtigen akzeptieren es und schlagen ein anderen weg ein. Der nicht so "direkt" ist

Juno
07.07.2008, 16:13
Hallo Chrissl,

ich denke auch die Ärzte brauchen etwas Hintergrundwissen da es ja versch. Auslöser für MS gibt, und es zeigt doch von Interresse wenn er halt etwas wissen möchte über Deine Situation.
Ein Arzt muß ja auch wissen wer ist als Hilfe da, Du bistz ja Minderjährig und ich finde es nicht schlimm wenn die Fragen stellen, ich denke für einen Behandler egal ob Therapeut, arzt oder Betreuer ist es immer wichtig zu wissen wie die persönl. Lebenssituation ist und schaue doch mal ob es sich nicht auch für Dich lohnt etwas davon zuzulassen, denn es ist ja auch wichtig zu lernen Hilfe zuzulassen und annehmen zu können und ich denke etwas persönliches gehört immer auch im Arzt-Patient-Kontakt dazu.

lieben Gruß, Juno

Semiramis
07.07.2008, 16:42
hey du,
da schließ ich mich der juno an! eigentlich zeigt es doch daß der arzt am ganzen patienten interessiert ist und nicht nur am körper, das ist find ich sogar ein großer pluspunkt für den arzt, daß er dich als menschen und ganzheitlich untersucht und hinterfragt, da gibt es sicher auch viele stümper, die nicht fragen würden und eher noch ein mittelchen verticken, das sie hintenrum von der pharmaindustrie per provision bezahlt kriegen-praxis als absatzmarkt quasi, sei doch froh, daß du da an "die guten" geraten bist, was du von dir preisgeben willst ist ja wieder deine sache, das versteht der arzt bestimmt und gibt dir gegebenenfalls ein paar adressen/tel.nrn. mit, für den fall, daß du doch und mit jmd anders drüber reden willst!
alles gute für dich!

Chrissl
08.07.2008, 17:37
Jaa stimmt schon, eigentlich ist es ja auch gut für einen Arzt wenn er Intresse zeigt, aber trotzdem krieg ich in solchen Momenten immer voll Angst wenn der so weit in mich hineinschauen will. Aber ihr habt Recht ich sollte ihm einfach sagen, dass ich nicht drüber sprechen mag, nur irgendwie komm ich mir dann immer voll unfreundlich vor wenn ich sowas sage -.-

blu
08.07.2008, 19:03
nein unhöflich bist du nicht wenn du sagst: stop das will ich nicht erzählen.

das ist dein gutes Recht und du kannst es ja in einem netten Ton sagen, dann kommts sicher nicht unfreundlich rüber ;-)

Denke schon dass du dir nen Arzt suchen solltest..evtl kannst du ja irgwann mit ihm darüber reden, sobald sich ein bisschen vertrauen aufgebaut hat.

lg blu

Chrissl
09.07.2008, 16:47
Jaa, danke.
Ich hab jetzt am nächsten Dienstag nochmal einen Arzttermin, der Artz soll auch ganz gut sein, eine Freundin hat ihn mir empfohlen, mal sehn wies wird....

*who*i*am*?*
27.01.2009, 20:58
habe auch angst vor fremden oder neuen ärzten -.-

warum sie das wissen wollen, lässt sich eigentlich ziemlich deutlich ableiten- psyche und körper sind eng miteinander verbunden. wenns zu hause schei*e läuft, besteht wohl ehr die gefahr, dass du wieder abrutscht, als wenn die sitution etwas entspannter ist.

ich würde an deiner stelle offen sagen, das es dir unangenehm ist- ein fachkundiger, verständnisvoller arzt wird es verstehen!
beim frauenarzt musst du dich ja auch nicht gleich beim erstan mal betatschen lassen...

Inahwen
09.05.2009, 22:19
hallo Leute, will auch mal meinen Senf dazu abgeben.

also.
man sollte sich solche fragen stellen:
1.
Wenn du bei einem Arzt bist, dann kannst du ihm/ihr gut und gern sagen, wenn du ihm/ihr etwas nicht erzählen möchtest. Das ist dann auch nicht unhöflich oder so. Das ist dein gutes Recht und niemand wird es dir übel nehmen. Doch bedenke eines...wenn der Arzt dich fragt, dann ist es erstens echt gut, da er viel interesse an dir zeigt und dir wahrlich helfen möchte und zweitens die Fragen doch auch nur zu deinem Vorteil sein sollen, um herauszufinden, WARUM das alles so ist!

2.
Hat man schon eine Therapie gemacht? Vielleicht sogar eine stationäre?

3.
Möchte man überhaupt gesund werden?

Denn ich habe diese Erfahrungen gemacht:
Habe auch Magersucht (momentan auf dem besten Wege daraus). Also ich noch froh war, eine Ana zu sein, wollte ich auch niemandem erzähöen, warum ich dieses oder jenes mache und was genau dahinter steckt. Ich habe auch immer Panik bekommen, wenn jemand zu viel interesse an mir gezeigt hat und mich gefragt hat. Auch hatte ich große Schwierigkeiten mich anfassen zu lassen, egal ob von Ärzten oder anderen!
Irgendwann ist dann jedoch die Zeit gekommen, wo ich absolut nicht mehr konnte!
Ich bin auf der Arbeit umgekippt, völlig entkräftet. Glücklicherweise hatte ich eine sehr nette Vorgesetzte, die mir daraufhin geholfen hat. Sie hat jedoch darauf gewartet, bis ich zu ihr gekommen bin um sie um Hilfe zu bitten, weil ich allein nicht mehr weiterkomme. Sie hat Termine gemacht etc.
Dann war ich auch bei einer Ärztin für Neurologie und Psychiatrie und auch sie hat mich vieles gefragt. Die Angst stieg zwar wieder in mir auf, aber auch nur, weil ich Angst hatte, dass man mich für völlig bekloppt hält. Sie war sehr nett und hat auch sehr schnell deuten können, dass es mir nicht gut ging (habe vor Angst am ganzen Körper gezittert). Diese Ärztin hat mich dann in eine stationäre Behandlung eingewiesen.
Dort war ich nun drei Monate. Ich bin über das schlimmste hinweg. Habe aber auch noch einen kleinen Weg vor mir! Doch eines kann ich sagen!
Ich weiß nicht, ob ich ohne die Therapie soweit gekommen wäre, oder ob ich ohne sie überhaupt noch leben würde!!!

Warum ich das hier jetzt geschrieben habe?
Um auch anderen, die auch solche Probleme haben die Schritte zu erleichtern.
Um Mut zu geben auch weiterhin zu Ärzten zu gehen und auch mal über seinen Schatten zu springen, und ihnen über seine Angst hinweg etwas zu erzählen.
Sie wollen dir ja schließlich auch nur helfen!!!

Versuch es einfach nochmal!